22. November 2021
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
„Teilhabe darf nicht an einer Behinderung scheitern“
Der 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Als IG Metall setzten wir uns an jedem Tag des Jahres für Kolleginnen und Kollegen mit einer Behinderung ein: Alle Menschen müssen die gleichen Rechte haben – egal ob mit oder ohne Behinderung.

Die Bundesrepublik Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention bereits 2009 ratifiziert, sie ist seither völkerrechtlich dazu verpflichtet, Inklusion in allen Teilen der Gesellschaft um- und durchzusetzen. Wir als IG Metall setzen uns mit unserer ganzen Kraft ein für eine inklusive Arbeitswelt, für einen inklusiven Arbeitsmarkt. Das bedeutet konkret: Es müssen endlich stabile Brücken in den ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung gebaut werden. Außerdem muss die Arbeitswelt endlich barrierefrei gestaltet werden - und zwar immer und überall.

Dafür kämpfen wir. Dafür setzen wir uns ein. Nicht nur am 3. Dezember.
 

Teilhabe darf nicht an einer Behinderung scheitern

Jedes Jahr am 3. Dezember ist der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.“ Im Jahr 1993 wurde der Aktions- und Gedenktag von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Der Tag hat die Aufgabe, international auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Es soll jedoch nicht nur die Sensibilisierung geschärft werden: Es geht darum, in sämtlichen Bereichen des Lebens, in denen Menschen mit Behinderung ausgegrenzt werden, laut einzufordern, dass damit Schluss sein muss.

Genau das tun wir. Wir machen uns stark für eine moderne Gesellschaft, in der Teilhabe nicht an einer Behinderung scheitert.

„Eine inklusive Gesellschaft, in der alle gut und in Würde leben könne, entsteht nicht durch politische Sonntagsreden,“ sagt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Wir benötigen ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass Inklusion und Teilhabe aller Menschen in unserer Gesellschaft ein nicht verhandelbares Gut werden muss. Dafür reichen Appelle und Sensibilisierungskampagnen nicht aus. Der Gesetzgeber ist gefordert klare und verbindliche Leitplanken einzuschlagen. In allen Bereichen unseres Zusammenlebens. Dazu gehört insbesondere auch die Arbeitswelt. Die Bundesregierung hat sich auf die Fahne geschrieben: „Deutschland wird barrierefrei“. Mit diesem Ziel darf sie vor den Betrieben nicht Halt machen. Eine moderne und zukunftsfeste Arbeitswelt, die allen offensteht, ist nicht zuletzt Ausdruck ökonomischer Vernunft. Wenn Unternehmen das nicht sehen oder sich verweigern, müssen wir und nicht zuletzt der Gesetzgeber ihnen auf die Sprünge helfen.“


Jeder Betrieb muss barrierefrei werden

Konkret fordert die IG Metall, dass jeder Betrieb barrierefrei und damit aufnahmebereit für Behinderte werden muss. Bislang können sich Betriebe von der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen mit einer Ausgleichsabgabe freikaufen und sind erst verpflichtet, barrierefreie Umbauten vorzunehmen, wenn sie Schwerbehinderte beschäftigen. Dies wird nicht zuletzt bei Einstellungen zum enormen Hemmschuh. Laut der Bundesagentur für Arbeit liegt der Anteil der schwerbehinderten Menschen in den Betrieben bei nur 4,5 Prozent. Bei der Gesamtbevölkerung hingegen beträgt der Anteil knapp 10 Prozent.
 

Barrieren müssen abgebaut werden

Der Weg hin zu einer gelingenden Transformation ist noch weit, es gibt viel zu tun: Noch immer arbeiten Menschen mit Behinderungen häufiger weit unterhalb ihres Qualifikationsniveaus. Und noch immer sind sie mehr und länger von Arbeitslosigkeit betroffen.

Das darf nicht sein: Behinderte Menschen haben einen Anspruch auf selbstbestimmte, gleichberechtigte Teilhabe an der Lebens- und Arbeitswelt. Und letztlich ist es vollkommen egal, ob in der Arbeitswelt, im gesellschaftlichen Leben oder der Politik: Alle Menschen müssen die gleichen Rechte haben – egal ob mit oder ohne Behinderung. Es geht darum, Barrieren abzubauen. Es geht darum, Teilhabe zu ermöglichen.


Gleichstellung und Integration - Inklusion

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