IG Metall Olpe tagt in Rhode Delegiertenversammlung Juni 2025

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Olpe beschäftigte sich am 17. Juni 2025 in Rhode unter anderem mit dem Thema Mitgliederbindung.

17. Juni 2025 17. Juni 2025


Tatjana Funke  auf der Delegiertenversammlung im Juni 2025 Tatjana Funke  auf der Delegiertenversammlung im Juni 2025

Gewerkschaftsmitglieder sind glücklicher

Olper IG Metall will den Organisationsgrad erhöhen, um ihre Durchsetzungsfähigkeit zu erhöhen

 „Nur mit einem guten Organisationsgrad können wir durchsetzungsfähig sein und bleiben!“ Dies sagte André Arenz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Olpe, auf der Delegiertenversammmlung der IG Metall des Kreises Olpe in der Schützenhalle in Rhode. Aktuell sei der Mitgliederbestand positiv; dies sei jedoch nur der großen Anstrengungen aus dem vergangenen Jahr zu verdanken. „Auf diesem Erfolg dürfen wir uns aber nicht ausruhen!“, appellierte der Gewerkschaftschef.

 In Betrieben, in denen der Organisationsgrad der Gewerkschaft schlecht sei, könne man naturgemäß wenig bewegen, so Arenz. „Der Organisationsgrad stellt drastisch dar, wie durchsetzungsfähig wir im Kreis Olpe sind“. Da die Organisation aktuell leicht rückläufig sei, gelte es, zu handeln. „Bitte überlegt euch gezielt, wen ihr in euren Betrieben noch ansprechen könnt“, sagte er an die Delegierten gewandt. Die 2. Bevollmächtigte Annette Benfer verwies vor diesem Hintergrund auf einen Workshop der Gewerkschaft am 14. Juli 2025, bei dem es unter dem Motto „IG Metall Olpe stärken“ ebenfalls unter anderem um die Durchsetzungsfähigkeit im Betrieb gehen wird.

 „Gute Gespräche wirken – und zwar messbar“

 Dass der Organisationsgrad nicht allein durch die Gewinnung neuer Mitglieder erhöht werden kann, hob Tatjana Funke, Bezirkssekretärin der IG Metall NRW, hervor.

„Wir stecken viel Energie in die Mitgliederwerbung, dabei vergessen wir den Aspekt der Nachhaltigkeit: das Rückholmanagement.“ Es sei viel leichter, ein austrittswilliges Mitglied zurückzuholen, als ein neues zu werben. Dabei mache insbesondere der persönliche Kontakt den Unterschied: „Gute Gespräche wirken – und zwar messbar!“, so Funke. Um die IG Metall im Kreis Olpe nachhaltig zu stärken, sei Beziehungspflege unabdingbar. „Wir sind nicht nur eine Solidargemeinschaft, sondern die größte Gewerkschaft der Welt. Um das auch zu bleiben, müssen wir alle Potenziale heben!“

 „Jedes Mitglied, das wir halten, müssen wir nicht neu gewinnen“, brachte es André Arenz auf den Punkt. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation befasste er sich außerdem mit dem aktuell vieldiskutierten Thema Arbeitszeit. „Wir machen uns für eine Beibehaltung der täglichen Höchstarbeitszeit stark“. Die Meldung, dass die Deutschen heute zu wenig arbeiten, seien Fake News. So seien Erwerbsbeteiligung und Arbeitsstunden seit 1991 nahezu ständig gestiegen. Lediglich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit sei leicht rückläufig – wegen einer Zunahme der Teilzeitbeschäftigten. „Insgesamt haben wir nach wie vor einen starken Anstieg des Arbeitszeitvolumens. Allein 2024 haben die Bundesbürger 1,2 Milliarden Überstunden gemacht – davon 683 Millionen unbezahlt!“, so Arenz. „Eine tägliche Obergrenze ist auch Gesundheitsschutz!“, fügte er hinzu.

 „Wir werden viele Dinge anpacken müssen“, befand auch der neue DGB-Regionsgeschäftsführer Bulut Surat in seiner Vorstellungsrede. „Wir erleben derzeit das vierte Jahr der Rezession in Folge. Wir brauchen Integration und Zuwanderung, um die Wirtschaft zu erhalten“, so Surat. Gleichzeitig bedürfe es verlässlicher Rahmenbedingungen für die Industrie. „Eine Studie hat gezeigt: Gewerkschaftsmitglieder sind glücklicher“, ergänzte André Arenz. Wir haben in den vergangenen zehn 10 Jahre massive Tariferhöhungen durchgesetzt. Besser kann man sein Geld nicht anlegen, als in einer Gewerkschaftsmitgliedschaft!“, fügte er abschließend hinzu.