Berlin, Brandenburg, Sachsen
Der Weg zur Angleichung ist frei!

Am 25. Juni war es nach drei Verhandlungsrunden soweit: Der Weg ist frei für betriebliche Stufenpläne zur 35-Stundenwoche! In einem tariflichen Rahmen haben wir die Voraussetzungen einer Öffnungsklausel geschaffen.


Die Tarifkommissionen wurden am 28. Juni über das Verhandlungsergebnis informiert und entschieden am 9. Juli darüber. Der Tenor der Mitglieder der Tarifkommissionen war sehr klar. „Endlich ist das Arbeitszeit-Diktat der Arbeitgeber gefallen!“ und „Wir begrüßen das Verhandlungsergebnis! Wir haben damit viel erreicht!“ – waren beispielhafte Stimmen. Der tarifliche Rahmen ermöglicht betriebliche Vereinbarungen zur (schrittweisen) Reduzierung der Arbeitszeit. Er hält mögliche Kompensationsleistungen bereit, regelt den Bestandsschutz abgeschlossener Vereinbarungen und die Beteiligung der Tarifvertragsparteien.


Wir bedanken uns für eure solidarische Unterstützung und möchten euch das Grußwort der Bezirksleiterin von BBS, Birgit Dietze, natürlich nicht vorenthalten.

Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen,

mit diesem Abschluss ist uns ein wichtiger Durchbruch gelungen. Seit mehr als 30 Jahren liegen die Arbeitszeiten in der Metall- und Elektroindustrie in West und Ost auseinander. Wir haben harte Kämpfe und Auseinandersetzungen hinter uns, nicht zuletzt die schwer zu verkraftende Erfahrung aus 2003. Arbeitszeitfragen waren schon immer einer der umkämpftesten Bereiche im tariflichen Geschäft. Die Arbeitgeber sind hart geblieben, immer und stets. Aber: wir im Bezirk BBS haben diese Frage unermüdlich strapaziert. Wir haben die Angleichung auf die Tagesordnung gesetzt und uns getraut, loszugehen. Wir haben die richtigen Schlüsse aus den Angleichungsgesprächen 2019 gezogen und in dieser Tarifrunde alles auf eine Karte gesetzt: trotz Corona und Strukturwandel haben wir das „Tarifliche Angleichungsgeld“ als Tarifforderung erhoben und mit einer wahren Druckwelle von 24-Stunden-Warnstreiks gezeigt, wie es aussieht, wenn die Betriebe stehen. Zudem haben wir uns politische Unterstützung organisiert und überall klargemacht, dass es jetzt reicht mit diesem eklatanten Unterschied. Dieser Einsatz und unser Zusammenspiel in der Tarifrunde waren einzigartig. Was die Arbeitgeber nicht noch einmal erleben wollten, ist so eine Tarifrunde. Euer jahrelanges und unermüdliches Streiten für die Angleichung hat diesen Weg freigemacht. Klar ist: er ist noch nicht zu Ende. Es geht jetzt betrieblich weiter. In einigen Unternehmen ist es uns bereits während der Tarifrunde gelungen, tarifliche Stufenpläne zu vereinbaren. Sie dienen als Referenz, denn sie zeigen, dass es geht. Was es aber braucht, sind stark organisierte Belegschaften mit exzellenten Strukturen und Mitgliedern, die die Sache in die Hand nehmen und vorantreiben. Ohne Kampagne – keine guten Ergebnisse. Der Weg ist jetzt frei für betriebliche Lösungen zur Angleichung in unterschiedlichen Geschwindigkeiten: Packen wir es an! Ich wünsche euch erholsame Sommertage und bleibt gesund!

Solidarische Grüße

Birgit Dietze, Bezirksleiterin

 

Der Tarifliche Rahmen zur Angleichung

Wie die Regelung zur längst überfälligen Angleichung im Bezirk Berlin, Brandenburg und Sachen ausgestaltet sind und weitere Details zum Abschluss erhaltet ihr direkt auf der Seite der Kolleg*innen.

Alle Informationen gibt es hier
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